Ein eiskalter Fisch

Angel, Frauke, 2020
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Medienart Buch
ISBN 978-3-7022-3842-1
Verfasser Angel, Frauke Wikipedia
Verfasser Kihßl, Elisabeth Wikipedia
Beteiligte Personen Angel, Frauke Wikipedia
Beteiligte Personen Kihßl, Elisabeth Wikipedia
Systematik BB - Autobiographien,Briefe,Tagebücher,Reden
Schlagworte Trauer, Tod, Gefühle, Abschied, Haustier, Verlust
Verlag Tyrolia
Ort Innsbruck
Jahr 2020
Umfang [26] S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Frauke Angel ; Elisabeth Kihßl
Illustrationsang überw. Ill. (farb.)
Annotation Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html);
Autor: Gertie Wagerer;
Der Aquariumsfisch Onno ist tot, dafür ist die Kleinfamilie lebendiger denn je. (ab 5) (JD)
Die Welt des Kindes gerät durcheinander - sein Fisch Onno ist gestorben, zugleich aber hat sein Papa zum ersten Mal Emotionen gezeigt und geweint und zum ersten Mal hat es sein Papa fest in den Arm genommen, obwohl er doch kein Kuscheltyp ist, wie er immer sagt. Dass seine Tränen und sein Zärtlichkeitsanfall nicht mit dem toten Fisch, sondern mit dem Konflikt mit seiner Frau zu tun haben könnten, die aus diesem Grund auch vorübergehend das Haus verlässt, erschließt sich nur dem betrachtenden Kind, nicht jenem in der Geschichte. Dieses bereitet das "Begräbnis" Onnos vor, indem es den Fisch unter Orchideenblättern verbirgt und Mamas Parfum darüber verteilt. Das zentrale Motiv in der Geschichte ist jener Zettel, den Mama (für Papa) geschrieben hat, das Kind aber nun als "Grabbeigabe" abschreibt: "Ich liebe dich sehr, auch wenn du ein eiskalter Fisch bist". Schließlich kehrt Mama heim und der Fisch wird samt Orchideenblättern über die Toilette in die Elbe (statt in den Himmel) geschickt.
Ein in seiner Mehrdeutigkeit bezauberndes Bilderbuch über die fragilen, sehr sensiblen Beziehungsnetze einer Kleinfamilie.
Auch die Illustrationen spielen mit Netzen zwischen den einzelnen Szenen und ihrer Bedeutung; sie vermeiden jede Süßlichkeit und Sentimentalität; wunderbare Erzählbilder.
Sehr empfohlen ab 5 Jahren.

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Quelle: LHW.Lesen.Hören.Wissen (http://www.provinz.bz.it/kulturabteilung/bibliotheken/320.asp);
Erste Sätze entscheiden oft darüber, ob wir ein Buch lesen oder nicht. Im vorliegenden Bilderbuch trägt der zweite Satz mindestens genauso dazu bei. Ein kleiner Junge erzählt vom schönsten Tag seines Lebens: Heute ist Onno gestorben. Wer Onno ist, erahnen wir zwar, erfahren es aber erst am Buchende. Dass der Tod des geliebten Haustiers ein einschneidendes Ereignis darstellt, ist allen bewusst. Was dieses Ereignis aber in vorliegender Erzählung so immens wichtig erscheinen lässt, unterscheidet sich sehr von der Trauer über den Verlust: Zum ersten Mal im Leben des Protagonisten, eines kleinen Jungen, lässt dessen Vater Gefühle zu. Frauke Angel skizziert einen Papa, der keine Gefühle zeigen kann, der sein Kind nie in den Arm nimmt, der keine Haustiere mag, der auch seiner Frau gegenüber kalt wie ein Fisch ist. Bis zu besagtem Tag. Denn nun plötzlich kann Papa weinen, kuscheln und eben auch Gefühle ausdrücken. Genau dies macht diesen Tag so wertvoll und besonders, denn nun erfährt der kleine Junge erstmals Liebe, Zuneigung und Empathie von seinem Vater. Und so schmiedet der Tod eines Fisches die kleine Familie erst richtig zusammen. Eines der schönsten und ergreifendsten Bilderbücher zum Thema Gefühle, Abschied-Nehmen, Trauer und Zusammenhalt in schwierigen Zeiten. Ein Buch aber eben auch, das vom tiefen Glück der wirklich wichtigen Dinge des Lebens handelt. Wunderbar erzählt von Frauke Angel und tiefgründig illustriert von Elisabeth Kihßl.